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frausabine authored Jan 30, 2024
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Expand Up @@ -21,9 +21,9 @@ Ein weiteres Beispiel dieser Genre-Vermischung sei hier angeführt: 1637 entstan

### Modische Attribute im Geschwisterbildnis
Die [männlichen Personen](media/1628) in der Darstellung sind mit einem weit ausgestellten, ärmellosen [Lederkollar](set/45248) bekleidet. Die Kniehosen werden weit getragen und sind am seitlichen Hosenbein mit goldfarbenen Elementen verziert. Die weit ausgreifenden Becher- oder Stulpenstiefel fallen in weichen Knitterfalten, an der Stiefelschlaufe sind die Sporen befestigt. Die Schuhspitzen sind eckig geformt. Das Ensemble wird komplettiert durch die schmückenden Accessoires [Braudier](item/10426) und Schnallen. Die Haare fallen offen und lockig über einen Umlegekragen aus Spitze. Die Kopfbedeckung besteht aus einem Filz- oder Wollhut (Biberpelz?) mit einem hohen steifen Kopfteil und einer schmalen Krempe. Um den Hut liegt eine goldfarbene gekordelte Schnur. Ihre Kopfbedeckungen halten sie in der Hand, die sie auf die Hüfte aufstützen.
Die [drei Damen](media/45744) tragen bodenlange, mäßig durch Unterröcke gebauschte Kleider aus reich und vollflächig besticktem Textil. Die keulenförmig Ärmel bestehen aus einem halblangen Ärmel und einem langen Ärmel und fallen steif herab. Die Taillen sind nach oben gerückt, die Schnebbenspitzen mäßig tief. Die Dekolletés werden eingefasst von flachen, breiten [Spitzenkragen](item/10427). Die Haare der Dargestellten sind über den Ohren mit dem Nackenhaar zu einem Knoten, auch Chignon genannt, verbunden und werden von einer kleinen [Haube](item/10421) bedeckt. Begleitet wird diese Haartracht von Ohrringen in Form einzelner großer Perlen.
Die drei Damen tragen bodenlange, mäßig durch Unterröcke gebauschte Kleider aus reich und vollflächig besticktem Textil. Die keulenförmig Ärmel bestehen aus einem halblangen Ärmel und einem langen Ärmel und fallen steif herab. Die Taillen sind nach oben gerückt, die Schnebbenspitzen mäßig tief. Die Dekolletés mit [Perlenschmuck](item/10232) werden eingefasst von flachen, breiten [Spitzenkragen](item/10427). Die Haare der Dargestellten sind über den Ohren mit dem Nackenhaar zu einem Knoten, auch Chignon genannt, verbunden und werden von einer kleinen [Haube](item/10421) bedeckt. Begleitet wird diese Haartracht von [Ohrringen](item/10218) in Form einzelner großer Perlen.

Das vorliegende Gemälde fällt in die Übergangszeit zwischen dem Frühbarock, auch gekennzeichnet durch die Zeit des 30-jährigen Krieges ([1614-1648](set/48310)), und dem Hochbarock. Waren in der Renaissance die Moden noch regional sehr unterschiedlich, so wird ab 1630 ein immer größerer Teil Europa’s von einem einheitlichen Frisuren- und Kleiderstil erfasst. Der Dreißigjährige Krieg trennte zeitlich die beiden großen höfischen Moden, die [steife spanische Mode](set/48311) von der verspielten französischen Mode des Spätbarock unter der Modevorherrschaft König Ludwig XIV.
Das vorliegende Gemälde fällt in die Übergangszeit zwischen dem Frühbarock, auch gekennzeichnet durch die Zeit des 30-jährigen Krieges ([1614-1648](set/48310)), und dem Hochbarock. Waren in der Renaissance die Moden noch regional sehr unterschiedlich, so wird ab 1630 ein immer größerer Teil Europa’s von einem einheitlichen Frisuren- und Kleiderstil erfasst. Der Dreißigjährige Krieg trennte zeitlich die beiden großen höfischen Moden, die [steife spanische Mode](set/48311) von der verspielten französischen Mode des Spätbarock unter der Modevorherrschaft [König Ludwig XIV](item/9425).

Während des 30-jährigen Krieges ist die Männer-Mode stark durch militärische Kleidung geprägt, die sich wiederum aus den Elementen der bäuerlichen Tracht zusammensetzte und den Bedürfnissen des Trägers entsprechend angepasst worden war. Die Grundelemente bestanden aus einem Filzhut, einem weichen Überrock, einem [ärmellosen oder langärmeligen Lederkollar](set/45248) über dem Wams, dem Bandelier, einem über die Schulter gelegten Lederriemen, der [Degen oder Schwert](item/10290) hielt, sowie bequemen Kniehosen und Becherstiefeln, auch Stulpenstiefel genannt. Die schmückenden Accessoires des Mannes waren der Hut, spitzenbesetzte Ärmelmanschetten, der Spitzenkragen und die Ausschmückung der Becherstiefel durch Spitzen, sowie auch der Braudier, metallene Verschlüsse sowie Schnallen und Sporen.

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