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Original file line number | Diff line number | Diff line change |
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@@ -0,0 +1,105 @@ | ||
--- | ||
layout: distill | ||
title: Oranienburg-Post Nr. 4 | ||
date: 2024-08-07 12:00:00 | ||
description: Stoffgeschichte | ||
tags: filtering oranienburg | ||
categories: research | ||
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authors: | ||
- name: Alwin Cubasch | ||
url: "https://www.matters-of-activity.de/en/members/2431/alwin-j-cubasch" | ||
affiliations: | ||
name: HU Berlin | ||
- name: Christian Kassung | ||
url: "http://www.wissensgeschichte.de" | ||
affiliations: | ||
name: HU Berlin | ||
toc: | ||
- name: Luftbilder | ||
- name: Stoffgeschichte | ||
|
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_styles: > | ||
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background: #bbb; | ||
border: 1px solid rgba(0, 0, 0, 0.1); | ||
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margin-bottom: 12px; | ||
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font-family: monospace; | ||
color: white; | ||
text-align: left; | ||
margin: 12px 0; | ||
text-align: center; | ||
font-size: 16px; | ||
} | ||
--- | ||
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## Luftbilder | ||
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||
Aus den vorangegangen Archivarbeiten liegen uns jetzt hochauflösende Lagepläne | ||
der Auer-Werke sowie Luftbilder nach der Bombardierung des Geländes vor. Unsere | ||
rudimentären Photoshop-Kenntnisse reichten aus, um das Material so übereinander | ||
zu montieren, dass der Zerstörungsgrad einzelner Gebäudekomplexe genau | ||
erkennbar wurde. Ein erster klarer Befund: Die Zerstörung war weitaus weniger | ||
flächendeckend als bisher angenommen. Einzelne Gebäudeteile blieben zumindest | ||
teilweise intakt, während andere vollständig zerstört wurden. Vermutlich kam es | ||
damit zu zwei sehr unterschiedlichen Prozessen. Einerseits wurden vorhandene | ||
Rohstoffe, Materialien, Chemikalien etc. weitläufig auf dem Gelände verteilt | ||
mit entsprechenden Umweltschäden. Andererseits konnte die russische Armee in | ||
den verbliebenen Gebäuden noch vorhandene Maschinen und Stoffe konfiszieren. | ||
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<div class="row mt-3"> | ||
<div class="col-sm mt-3 mt-md-0"> | ||
<img class="img-fluid rounded z-depth-1" src="{{ site.baseurl }}/assets/img/posts/oranienburg_montage.jpg"> | ||
</div> | ||
</div> | ||
<div class="caption"> | ||
Montage einer Luftbildaufnahme vom April 1945 mit einem Lageplan von 1935. | ||
</div> | ||
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Um beide Prozesse genauer differenzieren zu können, war im nächsten Schritt | ||
eine detailierte Analyse der Produktionsabläufe und deren Abbildung auf die | ||
Werkstruktur notwendig. Im Lageplan von 1935 sind die einzelnen Gebäude etwa | ||
als T-Fabrik, Alte T-Fbr., Benzol-Lager oder Erz-Lager-Platz bezeichnet. | ||
Allerdings lassen sich aus diesen Angaben alleine die Produktionsabläufe nicht | ||
ablesen. Notwendig war also eine Kenntnis der prinzipiellen Praktiken und | ||
Techniken zum Aufschließen der vor Ort verarbeiteten Rohstoffe. | ||
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## Stoffgeschichte | ||
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Um die Produktionsabläufe in den Auer-Werken genauer rekonstruieren zu können, | ||
musste zunächst die Frage geklärt werden, wie es dazu kam, dass sich Auer von | ||
Welsbach mit Thorium beschäftigte. Dies bedeutete im ersten Schritt, die | ||
Wissensgeschichte der Seltenen Erden aufzuarbeiten. Genau in der dritten Phase, | ||
der Hochphase der Erforschung dieser Elemente etwa zwischen 1879 und 1890, | ||
wechselt Auer von Heidelberg nach Wien, um sich dort u.a. mit Hilfe der von | ||
Lieben und Bunsen kurz zuvor entwickelten Spektroskopie intensiv mit der | ||
Zusammensetzung der Seltenen Erden zu beschäftigen. Wohl auch durch Bunsen in | ||
Heidelberg hatte er die Anregung erhalten, die Lichtausbeute mittels glühender | ||
fester Stoffe zu erhöhen, um die Auflösung der Spektrogramme zu verbessern. | ||
Genau an dieser Stelle kommt es, so ist zu vermuten, zum entscheidenden | ||
Rückkopplungseffekt: Lanthansalze, die in größerer Menge bei der Trennung des | ||
Didyms angefallen waren, verwendete Auer, um die spektroskopische Beurteilung | ||
der von ihm tagtäglich durchgeführten Aufschlussverfahren zu optimieren. | ||
Systematisches Testen und Optimieren führte schließlich zum ersten | ||
Glühstrumpfpatent »Aktinophor« von 1885. | ||
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<div class="row mt-3"> | ||
<div class="col-sm mt-3 mt-md-0"> | ||
<img class="img-fluid rounded z-depth-1" src="{{ site.baseurl }}/assets/img/posts/seltene-erden.jpg"> | ||
</div> | ||
</div> | ||
<div class="caption"> | ||
Geschichte der Seltenen Erden, Skizze aus dem NL Auer, Archiv Technikmuseum Wien. | ||
</div> | ||
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Darin jedoch nicht enthalten war Thorium, das die Basis für die 1891 | ||
patentierte und dann stabile Zusammensetzung der sogenannten | ||
»Imprägnierflüssigkeit« für die Glühstrümpfe darstellt. Offen ist somit die | ||
Anschlussfrage, wie das Thorium ins Spiel kam, das zugleich die Hauptquelle für | ||
alle radioaktiven Kommodifizierungsprodukte darstellte. |
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