Altmetrics
- Altmetrics ist ein Set von alternativen Methoden, um den Nutzen und die Auswirkungen von Forschungstätigkeiten zu erfassen und zu messen. Anstatt nur die Häufigkeit zu zählen, mit der ein Werk durch andere wissenschaftliche Literatur zitiert wird, werden mittels Altmetrics auch Social Media (z.B. Facebook, Twitter, Blogs, Wikis usw.), Dokumenten-Downloads, Links zur sonstigen Veröffentlichung sowie bisher unveröffentlichter Forschung und anderen Verwendungen von Forschungsliteratur gemessen und analysiert, um eine genauere Aussage in Bezug auf die Reichweite sowie den Impact zu ermöglichen.
Publikum
- Die Gruppe, die durch ein spezifisches Kommunikationsinstrument angesprochen wird (z.B. an einem Open Science-Training Teilnehmende). Die Zielgruppe ist eine spezifische Gruppe von Personen, die durch das Training angesprochen und beeinflusst werden.
Behaviorismus (Lerntheorie)
- Behaviorismus meint in diesem Kontext das Stimulus-Response-basierte Lernen, welches am Besten mit Hilfe von Reizen erfolgt, auf die Lernende dann reagieren. In der Regel meint dies, dass man Lernende bittet, eine klar strukturierte Übung durchzuführen, für die es eine klar definierte Antwort bzw. einen klar definierten Lösungsweg gibt. Der zur Auswertung solcher Übungen nötige Aufwand ist übersichtlich und kann mit Hilfe simpler Metriken einfach durchgeführt werden. Inwiefern damit primär erst einmal nur Faktenwissen abgefragt wird und inwiefern komplexes Wissen dabei zu kurz kommt, sei für diesen Kontext erst einmal dahingestellt.
Kognitivismus
- Kognitivismus basiert auf der Interaktion zwischen der Außenwelt und dem, was das reflektierende Gehirn aus den wahrgenommenen Informationen in Kombination bereits gespeicherten Wissen macht. Kognitivismus konzentriert sich daher primär auf den Prozess des Problemlösens.
Konnektivismus
- Konnektivismus ist die Integration von Prinzipien, die durch Theorien aus den Feldern der Chaos-, Netzwerk-, Komplexitäts- sowie Selbstorganisationsforschung stammen. Konnektivismus wird von dem Verständnis getragen, dass Entscheidungen auf sich schnell ändernden Grundlagen beruhen, da fortwährend neue Informationen gewonnen werden.
Konstruktivismus
- Konstruktivismus im engeren Sinne bedeutet, dass die Welt nicht wirklich so ist, wie sie ist. Stattdessen ist die Welt in erster Linie das Produkt unserer individuellen Erfahrungen und Gedanken. Im Kontext von Lehren und Lernen bedeutet dies, dass Lernende selbst den Weg des Lernens gestalten. Der Fokus liegt somit auf der Kreativität der Lernenden und eine Bewertung des Lernfortschritts basiert nicht auf einer Unterscheidung zwischen richtig und falsch.
Urheberrecht
- Der Aspekt des geistigen Eigentums, der Schöpferinnen und Schöpfern das Recht einräumt, die Reproduktion ihrer Schöpfungen zu erlauben (oder nicht zu erlauben). Es unterscheidet sich von Marken- und Handelsrechten sowie moralischen Rechten.
Creative Commons
- Eine Sammlung standardisierter Lizenzen, die es Rechteinhabern ermöglicht, Nutzenden standardmäßig bestimmte Rechte zu gewähren. CC-Lizenzen sind weit verbreitet, einfach zu bedienen, maschinenlesbar und wurden von Rechtsexperten erstellt. Es gibt eine Vielzahl von CC-Lizenzen, die jeweils eine oder mehrere Klauseln verwenden. Einige Lizenzen sind mit Open Access Sinne der BOAI (Budapest Open Access Initiative) vereinbar (CC0 oder Lizenzen mit BY-, SA- und ND-Klauseln), andere nicht (Lizenzen mit der NC-Klausel).
Curriculum
- Ein Curriculum (auch: "Lehrplan") bezieht sich auf spezifische Unterrichtseinheiten sowie andere Trainingsinhalte, die in einer Schule oder in einem bestimmten Kurs oder Programm innerhalb einer definierten Struktur unterrichtet werden.
Daten
- Daten im Sinne des hier verwendeten Begriffs sind alle digital verfügbaren Objekte (einfach oder komplex), die im Verlauf oder als Ergebnis eines Forschungsprozesses entstehen.
Data Mining
- Ein analytischer Prozess, der darauf abzielt, Daten auf der Suche nach konsistenten Mustern oder systematischen Beziehungen zwischen Variablen zu erforschen, um Daten in Informationen für eine zukünftige Verwendung umzuwandeln.
Digital Objekt Identifikator (DOI)
- Eine eindeutige Textzeichenfolge, die zur Identifizierung digitaler Objekte wie Zeitschriftenartikel, Datensätze oder Open Source-Software-Releases verwendet wird. Ein DOI ist eine Art von Persistent Identifier (PID).
Dokumentation
- Eine Dokumentation sind sowohl detaillierte Informationen über als auch im Hintergrund ablaufender methodischer Ansatz über Daten oder den Code (z.B. Projektbeschreibung, Variablen und Messgeräte).
FAIR-Daten
- FAIR-Daten (gemäß der FORCE11-Grundsätze und veröffentlicht in Nature Scientific Data) sind
- F indable (auffindbar),
- A ccessible (zugänglich),
- I nteroperable (interoperabel) und
- R e-usable (wiederverwendbar), um die Erkenntnisfindung zu erleichtern, indem sie Mensch und Maschine bei der Entdeckung, dem Zugang, der Integration und der Analyse von aufgabenangepassten wissenschaftlichen Daten und den damit verbundenen Algorithmen und Workflows unterstützen.
Gamifikation
- Die Verwendung von Spieldesign-Elementen und Spielmechaniken in Nicht-Game-Kontexten, wie z.B. Bildung, wo sie genutzt werden können, um zusätzliches Engagement und Aktivierung der Nutzenden zu bringen.
GDPR
- = General Data Protection Regulation (Allgemeine Datenschutzverordnung) zielt darauf ab, einen harmonisierten datenschutzrechtlichen Rahmen in der gesamten EU zu schaffen. Ziel ist es, die Kontrolle über personenbezogene Daten an die Bürgerinnen und Bürger zurückzugeben und gleichzeitig strenge Regeln für diejenigen aufzustellen, die diese Daten überall auf der Welt aufbewahren und "verarbeiten". Mit der Verordnung werden auch Vorschriften für den freien Verkehr personenbezogener Daten innerhalb und außerhalb der EU eingeführt.
Impact Factor
- Ein numerisches Maß, das das Verhältnis der durchschnittlichen Anzahl von Zitaten im Vergleich zu Artikeln angibt, die in den letzten zwei Jahren in einer Zeitschrift veröffentlicht wurden. Es wird häufig als Proxy für die relative Bedeutung einer Zeitschrift verwendet. Die Übertragung auf die Wirkung einzelner in einer Zeitschrift veröffentlichter Artikel gilt als problematisch.
Geistiges Eigentum
- Ein juristischer Begriff, der sich auf die Schöpfungen des Geistes bezieht. Beispiele für Geistiges Eigentum sind Musik, Literatur, Gemälde, Skulpturen, Videos und andere künstlerische Werke, Entdeckungen und Erfindungen sowie Aussagen, Symbole und Designs.
Journal
- Eine Reihe von veröffentlichten Forschungsartikeln. Historisch gegliedert in Volumen oder Jahrgänge und Ausgaben.
Lizenz
- Eine Lizenz erlaubt es einem Dritten, bestimmte Aktionen mit einem Werk oder Daten durchzuführen. Die Lizenz informiert über die vorab gewährten Nutzungsrechte einer Ressource (z.B. Text, Daten, Quellcode).
Metadaten
- Metadaten liefern eine grundlegende Beschreibung von Daten, oft einschließlich Urheberschaft, Zeitpunkten, Titel, Zusammenfassung, Schlüsselwörter und Lizenzinformationen. Sie dienen in erster Linie der Auffindbarkeit von Daten (z.B. Erstellende Person, Zeitraum, geographische Lage).
Open Access
- Open Access bezieht sich auf den kostenfreien Online-Zugang zu wissenschaftlichen Inhalten, die von Experten geprüft werden, einschließlich der uneingeschränkten Wieder- und Weiterverwendbarkeit im Hinblick auf urheberrechtliche Einschränkungen.
Open Data
- Open Data sind online, kostenlos zugängliche Daten, die uneingeschränkt genutzt, wiederverwendet und weiterverteilt werden können, sofern die Datenquelle ordnungsgemäß angegeben wird.
Open Evaluation
- Entwicklung eines fairen Bewertungssystems oder -protokolls für Forschungsvorhaben, das auf der Grundidee von Transparenz des Forschungsprozesses und der beteiligten Stakeholder aufbaut.
Open Lab Notebooks
- Ein Konzept, um regelmäßig über die Forschung zu schreiben, so dass Forschungsnotizen und -daten gesammelt und online veröffentlicht werden, sobald sie vorliegen.
Offene Materialien
- Der offene Austausch von Forschungsmaterialien, z.B. biologischen und geologischen Proben, ist eine weitere Open Science Praxis.
Open Peer Review
- Ein Oberbegriff für eine Reihe von sich überschneidenden Möglichkeiten, wie Peer-Review-Modelle an die Ziele von Open Science angepasst werden können, einschließlich der Offenlegung der Identität von Reviewern und Autorinnen und Autoren, der Veröffentlichung von Review-Berichten und der Ermöglichung einer größeren Beteiligung am gsamten Peer-Review-Prozess.
Open Science
- Open Science (auch "Offene Wissenschaft") ist die soziale Bewegung, wissenschaftliche Forschung, Daten und Verbreitung für alle Ebenen einer offenen und wissbegierigen Gesellschaft zugänglich zu machen.
Open Source
- Bereitstellung des Zugangs zu Quellcode einer Software zusammen mit einer Open Source-Lizenz, die eine Wiederverwendung, Anpassung und weitere Verbreitung ermöglicht.
Peer Review
- Ein Prozess, bei dem ein Forschungsartikel von Expertinnen und Experten aus der Forschungscommunity vor der Veröffentlichung überprüft wird.
Persistent Identifier (PID)
- Ein persistenter Identifikator (auch PID) ist eine eindeutige und stabile Bezeichnung (Referenz) einer digitalen Ressource (z.B. Forschungsdaten) durch Zuordnung eines Codes, der im Internet persistent und explizit referenziert werden kann.
Persistente/Präferrierte Dateiformate
- Nicht-proprietäre Formate, die dokumentierten internationalen Standards folgen, werden von der Forschungsgemeinschaft häufig verwendet, verwenden Zeichenkodierung nach anerkannten Standards (z.B. ASCII, UTF-8), und eine möglicherweise zum Einsatz kommende Kompression ist, wenn überhaupt, verlustfrei.
Preprint
- (auch "Vorabdruck"). Ein Manuskriptentwurf, der noch nicht offiziell einem Peer-Review unterzogen wurde, wird verteilt, um frühzeitiges Feedback zum im Manuskript diskutierten Forschungsgegenstand von Kolleginnen und Kollegen zu erhalten.
Preregistration
- (auch "Vorregistrierung"). Forschende sind verpflichtet oder haben die Möglichkeit, auf freiwilliger Basis wichtige Informationen über ihre Studie (z.B. Forschungsbegründung, Hypothesen, Design und analytische Strategie) vor Beginn einer Studie bei einem öffentlichen Register einzureichen. Diese Vorregistrierung kann dabei helfen, Verzerrungen bei der Ausrichtung späterer Berichterstattung über die Studie entgegenzuwirken.
README-Datei
- Datei, in der Sie Ihre Forschungsdaten dokumentieren. Die Dokumentation sollte so ausführlich ausgestaltet sein, damit andere Forschende Ihre Forschungsdaten verstehen, nachstellen und reproduzieren oder auch anderweitig wiederverwenden können.
Reporting Bias
- Reporting Bias (in etwa "verzerrte Berichterstattung") kann auftreten, wenn bestimmte Aspekte einer Studie systematisch nicht transparent dokumentiert werden, was zu unnötiger Verschwendung und Redundanz durch selektive Berichterstattung oder Nichtveröffentlichung von u.U. relevanten Forschungsergebnissen führt.
Repository
- Repository ist definiert als die Infrastruktur und der entsprechende Dienst, der die dauerhafte, effiziente und nachhaltige Speicherung digitaler Objekte (wie Dokumente, Daten und Code) ermöglicht.
Reproduzierbare Forschung
- Reproduzierbarkeit kann als ein Spektrum gesehen werden, und Trainerinnen und Trainer sollten entsprechend die Definition wählen, die von ihrem Workshop-Publikum meist verwendet wird.
Im Allgemeinen ermöglicht reproduzierbare Forschung die Erziehlung ähnlicher Ergebnisse einer Studie oder eines Experiments, sowie unabhängige Ergebnisse, die mit gleichen Methoden, aber unter unterschiedlichen Bedingungen (d.h. in Bezug auf die Ergebnisse) erzielt werden.
Hin und wieder wird diese allgemeine Definition in verschiedene Stufen der Reproduzierbarkeit aufgeteilt. Zwei dieser Stufen sollen hier der Vollständigkeit genannt werden:
- rechnerisch nachstellbar (hier dann auch reproduzierbar genannt): wenn Code und Daten auf ähnliche Weise wie in der ursprünglichen Forschung analysiert werden können, um die gleichen Ergebnisse zu erzielen; und
- empirisch nachstellbar (auch replizierbar genannt): wenn unabhängig Forschende eine Studie mit den gleichen Methoden wiederholen kann, aber neue Daten erstellt.
Research Impact
- (vielleicht ähnlich "Beitrag von Wissenschaft und Forschung für die Gesellschaft"): bezieht sich auf akademische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte oder einer Kombination aus allen drei Aspekten. Impact meint den nachweisbaren Beitrag, den die Forschung zum Verständnis und zur Weiterentwicklung von Wissenschaft sowie dem Wissen über Methoden, Theorien und deren Anwendung über Disziplinen hinweg und innerhalb von Disziplinen leistet, und die weiterreichende Rolle, die dies außerhalb des Forschungssystems spielt.
Research Funder
- Ein Institut, eine Körperschaft oder eine Regierungsstelle, die finanzielle Unterstützung für Forschung und Wissenschaft leistet.
Scholarly Communication / Wissenschaftskommunikation
- Die Schaffung, Transformation, Verbreitung und Erhaltung von Wissen im Zusammenhang mit Lehre, Forschung und wissenschaftlichen Bestrebungen; der Prozess der Weitergabe und Veröffentlichung von Forschungsergebnissen durch in den verschiedenen Bereichen von Wissenschaft und Forschung tätigen Akademikerinnnen und Akademikern, um sie der breiteren Wissenschaftsgemeinschaft zur Verfügung zu stellen.
Teilen
- Die gemeinsame Nutzung einer Ressource oder eines Raumes. Ein grundlegender Aspekt der Verbundforschung. Da die meisten Forschungsarbeiten digital verfasst und digital veröffentlicht werden, sind die resultierenden digitalen Inhalte [nicht-rival](https://de.wikipedia.org/wiki/Gut_(Wirtschaftswissenschaft#Nach_Ausschlie%C3%9Fbarkeit_und_Rivalit%C3%A4t) und können ohne Verlust für den ursprünglichen Urheber weitergegeben werden.
Abonnement
- Eine Form des Geschäftsmodells, bei der eine Gebühr gezahlt wird, um Zugang zu einem Produkt oder einer Dienstleistung zu erhalten - in diesem Fall zu Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung.
Trainerin/Trainer
- Die einen Workshop, ein Seminar o.ä. Veranstaltung moderierende und leitende Person, deren Aufgaben darin bestehen, die Erreichung der gesteckten Lernziele zu gewährleiste, Praxisphasen zu koordinieren und sicherzustellen, dass alle Teilnehmenden einbezogen werden.
Training
- (hier auch "Workshop, Seminar", etc. - jede organisierte Aktivität, innerhalb welcher Fähigkeiten oder Kenntnisse über spezifische nützliche Kompetenzen durch aktives, engagiertes Lernen vermittelt werden.
Trainingsformat
- Eine konventionell benannte, standardisierte Vermittlungsmethode, die von einer Trainerin / einem Trainer realisiert wird und eine beliebige Anzahl der erforderlichen pädagogischen Werkzeuge beinhaltet (z.B. Motivation/Demotivation, praktische Hands On-Ansätze, etc.).
Versionskontrolle
- Versionskontrolle ist das Management von Änderungen an Dokumenten, Computerprogrammen, Websites und anderen Informationssammlungen auf logische und dauerhafte Weise, wobei sowohl Änderungen verfolgt werden können als auch die Möglichkeit besteht, eine Information auf einen früheren Revisionsstand zurückzusetzen.
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